Meine (leider schlechten) Erfahrungen möchte ich hier teilen. Es geht um meinen Medion High-End-Gaming-PC Enforcer X10 (MD34565). Diesen hier. Es war von Anfang an der Wurm drin. Nach dem Kauf am 06.09.2021 kam eine E-Mail – die Lieferung würde sich wochenlang verzögern. Ich schrieb Medion darauf hin, dass ich dann vom Kauf zurücktreten wolle. Die 3.799 Euro hatte ich per PayPal bereits bezahlt. Daraufhin kam eine lapidare E-Mail ich solle die Annahme verweigern usw. - ich ärgerte mich, da das Geld bereits von meinem Girokonto abgebucht war. Nun sollte ich wochenlang warten, bis die Ware einmal quer durch Deutschland gesendet wird, dann zurück geht und wieder bei Medion als „Annahme verweigert“ verbucht wird, und ich dann vielleicht irgendwann mein Geld wieder zurückerhalte. Zinsloser Kredit an Medion habe ich mir gedacht. Ärgerlich. Dann kam der bestellte PC merkwürdigerweise auf einmal innerhalb von wenigen Tagen bei mir an. Da ich einen neuen und schnellen Gaming-PC wollte, und die versprochene Konfiguration sehr gut fand, entschied ich mich spontan die Lieferung anzunehmen. Der Postbote schimpfte übrigens über das besonders schwere Paket, bekam trotzdem 5 Euro Trinkgeld von mir. Ich packte aus, entsorgte die doppelte dicke Verpackung. Sah sehr gut aus. Zu meinem Hintergrund, was das Knowhow betrifft: Ich habe für namhafte Hard- und Software Hersteller gearbeitet, baue seit über 30 Jahren meine Computer selbst. Hatte diesmal keine Lust und Zeit dazu, daher habe ich dieses recht gute Angebot angenommen. Die Eckdaten sprachen für sich: - Intel® Core™ i9-11900K Prozessor (3,50 GHz, bis zu 5,30 GHz, 8 Kerne, 16 Threads und 16 MB Intel® Smart Cache) - NVIDIA® GeForce RTX™ 3090 mit 24 GB GDDR6X Grafikspeicher, 1 x HDMI 2.1 und 3 x DisplayPort 1.4 (Zotac) - MSI® MPG Z490 GAMING EDGE WIFI Mainboard - 2 TB (2.000 GB) Festplatte (Seagate BarraCuda HDD ST2000DM008) - 2 TB (2.000 GB) PCIe-SSD (Phison E12S) - 64 GB Kingston® HyperX® Fury RGB DDR4 Arbeitsspeicher mit bis zu 3.200 MHz - Individuelle Front-OLED-Anzeige - Beleuchtetes Glasdesign von In Win - Alphacool Eisbaer 240 Wasserkühlung mit zwei InWin Saturn aRGB 120 mm Lüfter - Seasonic® Focus GX-750 Netzteil - Wi-Fi 6 AX201 mit Bluetooth® 5.1 - Netzwerkcontroller 2,5 Gigabit LAN (10/100/1.000/2.500 Mbit/s.) - Realtek 7.1-Channel High Definition Audio Dann gingen die Enttäuschungen los: Der PC war total falsch installiert. Als Laufwerk C:\ war die Seagate HDD konfiguriert. Windows 10 Home war nicht auf der Phison SSD installiert. Sehr merkwürdig. Es war trotzdem zusätzlich unglaublich langsam. Ein 30 Jahre alter 386er bootete schneller mit Windows 3.xx. Lösung: System auf die SSD klonen. Danach bootete es angemessen schnell. Die Lautstärke des PCs war unglaublich (laut)! Lauter als ein alter Staubsauger. Wie ein Düsenjet. Die Lüftersteuerung war nicht konfiguriert und ließ sich auch nach der Neuinstallation des PCs (dann auf die SSD) nicht einstellen. Weder im BIOS, noch über die MSI Software „MSI-Center“. Alle Lüfter (auch die Lüfter der Zotac 3090) liefen auf volle Power. Ein BIOS-Update gab es zwar für das Original MSI® MPG Z490 GAMING EDGE WIFI auf der Download-Seite von MSI, jedoch verweigerte das von Medion gebrandete Board die Installation. Meine höfliche Beschwerde an Medion wurde dreist mit „Sie können den PC ja zurückschicken, wenn die nicht zufrieden sind“ beantwortet. Klang für mich wie „ist uns doch **beep** egal!“. Denn in der Beschreibung, die ich vorm Kauf aufmerksam gelesen hatte, stand „MSI®“ und nicht „MSI® by Medion“ oder ein ähnlicher Hinweis. Denn dann hätte ich dieses Angebot nicht wahrgenommen. Die MSI® Software „MSI-Center“ (bzw. auch die Vorgänger-Version „Dragon Center“, habe alles ausprobiert) ließ sich zwar installieren, aber weitere Module (außer System-Infos und gerade der Lüftersteuerung – um die ging es mir vor allen Dingen) ließen sich nicht installieren, es wurde nichts zum Auswählen/Installieren angezeigt. Immerhin fehlen dann die Apps “Gaming Mode”, “Smart Priority”, “User Szenario”, “Game Highlights”, “True Color”, “LAN Manager”, “Mystic Light”, “Device Speed Up”, “Smart Image finder”, “MSI Companion”, “Noise Cancellation” und “System Diagnosis”. Weil das MEDION-aka MSI-OEM Board nicht erkannt wurde von der MSI-Dragon/MSI-Center Software. Die Lüftersteuerung über die Software ließ sich in der Software einstellen, jedoch bewirkten die Änderungen garnichts und es blieb bei dem „Höllen-Lärm“. Wie schon gesagt: Meine Systeme habe ich bisher immer selbst gebaut. Nun habe ich das indirekt irgendwie aber auch wieder getan: Ich musste das Motherboard austauschen. Als privaten Gründen habe ich den PC über 3 Monate nicht angefasst. Er stand nutzlos herum. Ich habe eine Angehörige gepflegt, wohnte in dieser Zeit nicht zu Hause. Ende Dezember, kurz vor Weihnachten 2021, habe ich dann Zeit für meinen neuen PC gefunden. Dieser „Medion-Staubsauger“ stand inzwischen unter dem Schreibtisch, was die Geräuschkulisse ein wenig verbesserte. Da das Original MSI BIOS-Update auch Verbesserungen wegen Windows 11 enthalten sollte, wollte ich unbedingt ein Update aufspielen. Gerade wegen der nicht funktionierenden Lüftersteuerung. Ich hatte die Hoffnung, daß sich alle Probleme damit beheben lassen würden. Hier im Forum gibt es ein Download-Link zu einem passenden BIOS Update. Version 205. Das MSI® z490 wird ja aktuell bei einigen Medion – Systemen eingesetzt, und es gab hierzu einige Beschwerden (Einstellungen der RAM-Zeiten funktionierte wohl nicht etc.). Dieses Update habe ich auf eigene Gefahr (sorry, aber bei der massiven Lautstärke hoffte ich auf eine deutliche Verbesserung – endlich eine Lüftersteuerung, die, wenn ich sie auf „Automatik“ stelle, auch wirklich funktioniert, von den RAM-Timings mal abgesehen) unbedingt machen müssen. Nach dem 100% „erfolgreichem" BIOS - Update habe ich dann ein großes NICHTS erlebt. Toter als tot. Mega-Tot. LED „CPU-FAIL“ leuchtet dauerhaft. Alle Versuche es zu beheben (Clear CMOS Jumper …) blieben leider erfolglos: Board ist nach dem fehlgeschlagenen Update „gebrickt“. Im www findet man viel zu diesem Thema, gerade die MSI® z490 Serie sei bekannt dafür, dass mal ein BIOS-Update schief gehen könne, daher wurde bei der Nachfolge-Serie z590® auch eine entsprechende Lösung mit Clear-CMOS-Button auf der Rückseite des Panels, ein „Bricken“ ist nicht mehr möglich, das Board muss nicht eingesendet werden an MSI®, man kann im Problemfall problemlos zu einer alten BIOS-Version zurückkehren. Ich habe mir für rund 260 Euro ein neues „echtes“ MSI® (das ® ist entscheidend) z590 GAMING EDGE WIFI gekauft und alles umgebaut. Neue Wärmeleitpaste verwendet, alles hat problemlos funktioniert. Und jetzt kommt es: Mein “High-End-Gaming-PC Enforcer X10 (MD34565)” ist nun endlich total leise! Er brüllte mich immer an. Extrem laut. Lüftersteuerung? Kannte er nicht. Und nun: Alles paletti. Die Kühlungslüfter, die Gehäuselüfter und die Lüfter der Zotac Grafikkarte drehen sich nur noch leise, oder wenn sie bei Wärmeentwicklung müssen (zur Zotac 3090 gibt es für die verbaute Version übrigens auch ein BIOS-Update, welches ich problemlos installiert habe). Alle original MSI® Apps im MSI-Center laufen, Windows 11 Pro läuft nun auf einer Samsung 980 Pro SSD. Eine Soundblaster AE-9 rundet das System ab. Das Netzteil könnte ein wenig mehr Power haben, aber ein Übertakten kommt erstmal nicht in Frage, alle aktuellen Spiele laufen mit den besten Einstellungen in 4K. Das System ist absolut stabil. Wegen des gelieferten Motherboards habe Kontakt zu einem kompetenten Medion Service Mitarbeiter aufgenommen. Hatte einen Tag vor Silvester den Rückruf-Service genutzt. Hat gut geklappt. Der Herr deutete an, dass man das Motherboard wohl tauschen würde. Meine Fehlerbeschreibung „sei gut, ich solle den Begleitschein mitsenden und den Kostenvoranschlag abwarten“. Das habe ich getan, in der Hoffnung, dass ich nicht mehr als ein paar Kröten (MSI selbst nimmt 30 Euro) für die Reparatur bezahlen muss. Das Motherboard ging lt. Sendungsverfolgung DHL am 06.01.22 bei Medion in Görlitz ein. Seitdem „Still ruht der See“. Im Service-Bereich meines Vorganges steht unter „Wareneingang“ immer noch, wenn ich mich bei Medion einlogge: „Dein Serviceauftrag wurde erfolgreich angelegt. Nach Wareneingang wird Dein Produkt an die jeweilige Fachabteilung weitergeleitet, wo es geprüft wird.“ Unter dem Vorgang steht auch: „Benötigt Dein Produkt wider erwarten doch keine Reparatur, wird der Auftrag nach 30 Tagen automatisch entfernt. Du brauchst nichts Weiteres zu tun.“ (dass „Erwarten“ hier großgeschrieben werden muss, übersieht man natürlich wohlwollend) Gehe also davon aus, dass Medion in Görlitz mein eingesendetes Board nicht erhalten hat. Finde keine Möglichkeit das irgendwo zu klären, schreibe dann eine E-Mail an den Service. Bekam eine Antwort die allerdings irritiert. ------------------ Ich schrieb: Sehr geehrte Damen und Herren, ich habe eine Frage zum Status meiner Reklamation. AUFTRAGSNUMMER: XXXXXXXXXX / AUFTRAGSDATUM: 30.12.2021 Ich habe Ihnen das Motherboard Medion-MSI® MPG Z490 GAMING EDGE WIFI eingesendet. Ihr telefonischer Service deutete an, dass dieses unbürokratisch ausgetauscht werde. Leider habe ich seit über 2 Wochen seit Wareneingang bei Ihnen nichts gehört. Hier die Sendungsdaten von DHL: Sendungsnummer XXXXXXXXXXXX Zugestellt an: Andere anwesende Person Status Do, 06.01.2022, 13:45 Uhr Die Sendung wurde erfolgreich zugestellt. Wie ist der Status? Mit freundlichen Grüßen Xxx Xxxxxxxx ------------------ Nach einer automatisch generierten E-Mail, mit der Info, dass meine Anfrage eingegangen sei, kam dann eine „äußerst hilfreiche“ Antwort: Nämlich nur eine weitere Standard-Antwort, wo mir erklärt wird, wie ich die tolle Service-App von Medion benutzen kann/soll. Es hat also niemand meine E-Mail gelesen. Absolut nutzlose Anwort. Das defekte Board wurde ausgebaut und an Medion versendet, da hilft dann das Analyse-Tool weniger. Darauf habe ich geantwortet: ------------------ Hallo? Hat jemand meine E-Mail überhaupt inhaltlich erfasst (=gelesen)? Wieso senden Sie mir dies? Das ist nicht hilfreich. Bitte Info zum Status meiner Reklamation vom 30.12.2021. Vielen Dank im Voraus. Beste Grüße Xxx Xxxxxxxx ------------------ Seitdem „Still ruht der See“. Ich habe dann soeben (21.01.22, 17:35 Uhr) eine höfliche Erinnerung geschrieben. Falls Medion das Board nicht austauscht (ein BIOS-Update ist IMMER eigenes Risiko, für das niemand die Verantwortung übernehmen möchte) oder für um die 30 Euro repariert, verbuche ich dies unter einer neuen negativen Medion-Erfahrung und der Erkenntnis, dass ich Medion-PCs nicht empfehlen kann. Resume zum ERAZER ENFORCER X10 MD34565: Preis-Leistung: Mega, alleine die Grafikkarte wird inzwischen für 600 Euro mehr gehandelt, als der PC (wenn man jemanden in Dubai oder so findet, der den Preis bezahlen möchte) gekostet hatte. Ich überlege, meine alte Geforce 1080TI einzubauen und die GTX 3090 lieber für 4.400 Euro zu verkaufen. Nein, das tue ich nicht. 😊 Defekte Hardware kann ja vorkommen, komisch nur, dass bei der Endkontrolle vor der Verpackung des Gerätes niemandem die Fehler aufgefallen sind? Mein Verdacht: „Kunde schreibt er will das Gerät nicht mehr, weil sich die Lieferzeit sich um bis zu fünf Wochen verzögert – senden wir ihm dann mal einen Dummie, der hier rumsteht…, ein Prozedere für die Rückerstattung via PayPal kriegen wir hier nicht hin, und will auch niemand verantworten, da das Geld – immerhin 3.799 Euro – schon im Sack ist.“ Sehr merkwürdig, dass das Gerät dann nach wenigen Tagen geliefert wurde. Service: Telefonisch hui, per E-Mail eher pfui. Sehr gut: Das Gehäuse. Kostet einzeln ca. 270 Euro. Würde ich mir niemals leisten, wenn ich das System selbst gebaut hätte. Auf meinem Frontpanel steht jedoch nicht mehr „Erazer oder Medion“, sondern ein eigenes Logo, dank der Software OLEDController von InWin. Von dem Namen „Medion“ habe ich nun wirklich die Schnauze voll. Der Anblick beim Booten des brüllenden PCs schmerzte geradezu. Gut: Ausstattung, Verarbeitung (Kabel sind sehr sorgfältig mit Kabelbindern geordnet und befestigt). Schlecht: - Phison SSD mit vergleichsweise recht schwachen Leistungsdaten, es gibt keine simplen Software-Updates hierfür, weil ein Tool fehlt (wie zum Beispiel Samsung Magican oder SanDisk Dashboard etc. … selbst ADATA hat eine entsprechende Software) Sehr schlecht: - Total verpeilte Installation von Windows 10 Home auf einer HDD anstatt auf einer SSD. - Ein MSI-Board, das ein verhunztes BIOS von Medion hat, obwohl dies so nicht in der Werbung stand. - Keine Lüftersteuerung möglich. Wg. Medion-BIOS oder wg. anderem Defekt - nicht klärbar. Akzeptabel: - Netzteil könnte paar Watt mehr haben. - CPU-Kühlung (bewährt, aber warum nimmt man nicht die aktuelle Version Alphacool Eisbaer Aurora, die hat schon von Haus aus beleuchtete Lüfter und zusätzlich eine beleuchtete Pumpe) Übrigens: Medion sendete mir weiterhin regelmäßig E-Mails, dass „die Sendung demnächst eintrifft.“ Mal sehen, ob und wann wirklich ein ZWEITER Karton zugestellt wird. Wäre eine angemessene Entschädigung für den Stress finde ich. Wie lief es bei euch ab? Lüftersteuerung funktioniert? BIOS-Update gemacht? Installation auf SSD richtig? Hab nur ich ein Montagsmodell erhalten?
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