op 03.11.2021 13:26
op 03.11.2021 13:26
Hallo,
ich besitze folgendes Notebook von Medion:
Zur Zeit benutze ich zur Datensicherung immer folgende HDD um Daten zu sichern:
Bei 1TB braucht das schon eine ganze Weile (je nach Inhalten bis zu 7 Stunden)...
Nun wollte ich mir alternativ, folgende SSD zulegen, um den Datensicherungsprozess deutlich zu beschleunigen:
Jetzt meine Frage: Laut technischen Daten müsste die SSD ja ca. 10x so schnell schreiben wie meine alte HDD. Aber ist denn auch meine Notebook (Datenblatt siehe oben) überhaupt in der Lage die Geschwindigkeit der SSD zu bedienen oder ist der Schreibprozess am Ende gar nicht so viel schneller?
Als PC-Laie freue ich mich über jede hilfreiche Antwort.
03.11.2021 20:55 - bewerkt 03.11.2021 21:13
03.11.2021 20:55 - bewerkt 03.11.2021 21:13
Grundsätzlich gilt, dass der gesamte Vorgang der Schreibprozesse auf der HDD der limitierende Faktor ist.
Und wie Du sagst, die SSD ist mind. 10x so schnell; wenn also auch Proc, Speicher, Chipsatz die volle Geschwindigkeit einer SSD nicht komplett ausnutzen könnten, so hast Du doch einen enormen Geschwindigkeitsvorteil, ob nun 9 fach oder 10 fach ist dann doch ziemlich egal.
Gruss, daddle
op 04.11.2021 07:54
op 04.11.2021 07:54
Hallo daddle, vielen Dank für deine Antwort. Also laut Spezifikationen des Notebooks (insbesondere Prozessor und Anschlüsse) müsste sich der Kauf lohnen der Sandisc Extreme V2, oder? Mit der nochmals doppelt so schnellen Extreme Pro (2000mb/s) hätte ich dann aber keinen zusätzlichen Vorteil in Puncto Datenschreibgeschwindigkeit auf der Platte, wenn ich das richtig verstanden habe?
04.11.2021 09:22 - bewerkt 04.11.2021 09:30
04.11.2021 09:22 - bewerkt 04.11.2021 09:30
Lasse dich nicht blenden von den theoretisch möglichen Werten, die erreichst Du sowieso in der Realität nicht. Und besonders nicht wenn die Plattte über einen USB-Anschluss betrieben wird. Aber genaue Geschwindigkeitsangaben kann keiner machen, da es immer vom jeweiligen Einsatz abhängt.
Und dein USB C Port erreicht nur USB 2 Gen 1 und limitiert auch.
Gruss, daddle
04.11.2021 11:26 - bewerkt 04.11.2021 12:49
04.11.2021 11:26 - bewerkt 04.11.2021 12:49
Hallo lieber @paipel und hallo lieber @daddle .
Ja grundsätzlich sollte man sich von den theoretischen Werten nicht zu sehr beeindrucken lassen. Da gebe ich Dir Recht.
Grundsätzlich kann man aber sagen, dass Du mit einer SSD ein höheres Potential hast. Wenn man nur von der reinen Rechnung ausgeht:
USB 3.0 (Aktuell Deine Festplatte) | Maximal nutzbare Geschwindigkeit (Labor) 300 Megabyte pro Sekunde. |
USB 3.2 Gen1 (Über das verfügt der Laptop) | Maximal nutzbare Geschwindigkeit (Labor) 625 Megabyte pro Sekunde. |
Laptop SSD | Lesen/Schreiben 2000 MB/s |
Laptop HDD |
Lesen/Schreiben 250-350 MB/s |
WD HDD |
Lesen/Schreiben Nicht angegeben, aber limitiert durch USB 3.0 auf 300 MB/s |
SanDisk |
Lesen/Schreiben 1000 MB/s, limitiert durch Laptop USB 3.2 Gen1 auf 625 MB/s |
Nun ist es auch noch wichtig zu wissen, von wo Du die Daten sicherst. Nimmst Du die eingebaute SSD (C:\) oder die größere 1,5 TB HDD?
Es ist nämlich auch noch wichtig sich vor Augen zu führen, dass man natürlich nicht schneller auf das Ziel schreiben kann, als die Quelle an Lesegeschwindigkeit hat. Die eingebaute HDD kann zwischen 250 - 350 lesen (je nach Modell). Also egal was Du Dir für eine neue Festplatte kaufst, wenn Du von der 1,5 TB Festplatte über USB auf eine andere Festplatte schreibst, wird sich an der Geschwindigkeit mutmaßlich nie etwas ändern, da die HDD einfach nur maximal 350 MB pro Sekunde kann und das ist auch ein Laborwert.
Darüber hinaus ist es auch wichtig zu wissen, wie Daten von A nach B übertragen werden. Wenn immer etwas kopiert oder verschoben werden soll, sagt die Quelle zum Ziel: "Hallo, ich hab eine Datei für Dich!" und die Quelle macht die Türe auf und sagt. "Immer rein damit, ich hab noch 'n bissel Platz!" und macht die Türe wieder zu. Nun sagt die Quelle wieder. "Ich hab hier ne Datei für Dich!"... So geht es weiter und weiter, nach jeder Datei wird die Türe wieder zu gemacht, daDurch wird die Übertragung zwischen Quelle und Ziel kurz getrennt und muss neu aufgebaut werden. Das äußert sich dann darin, dass eine Übertragung wirklich sehr lange dauern kann. Wenn gleich diese "Hallo"-Spielchen innerhalb weniger Milisekunden abgehandelt werden, mögen Festplatten es doch lieber, wenn sie große Dateien erhalten. Denn dabei kann die Quelle die Türe lange auf halten und sich auf das Schreiben konzentrieren, statt jedes mal beim Schreiben unterbrochen zu werden. Nur mit großen, zusammenhängenden Dateien werden diese Geschwindigkeiten überhaupt möglich. Dazu kommt noch, wie schnell die Daten bereitgestellt werden können. (Geschwindigkeit CPU, RAM, etc) Und natürlich auch, wie stark fregmentiert die HDD ist.
In Windows werden Dir die Übertragungsgeschwindigkeiten angezeigt. In MB/s (Megabyte pro Sekunde). Wäre interessant zu wissen, wie viel GB Du zum Sichern so benutzt und welche Geschwindigkeiten da so erreicht werden. Möglicherweise bekommst Du Dauer des BackUps besser unter Kontrolle, indem Du den Backup einfach häufiger machst.
Die HDD gegen eine SSD für die Geschwindigkeit auszutauschen, kann tatsächlich etwas Geschwindigkeit einbringen. Das kommt allerdings eher daher, dass diese Festplatten anders arbeiten. Mehr als die 350 MB pro Sekunde, die die HDD (Quelle), wirst Du nie erreichen.
Anders sieht aus, wenn Du von der eingebauten SSD über USB 3.2 Gen1 auf die neue SSD sichern würdest. Hier hast Du zumindest theoretisch eine Verdoppelung der möglichen Übertragungsgeschwindigkeit. Aber auch hier gilt die Regel, dass viele kleine Dateien langsamer übertragen werden, als große zusammenhängende Dateien wie zum Beispiel Film, Grafiken.
Ich sehe so beim nachlesen, dass es doch ein ziemlich langer Text ist. Ich hoffe er ist nicht zu ermüdent.
Ganz viele freundliche Grüße
Euer Pandaman
op 04.11.2021 12:09
op 04.11.2021 12:09
Lieber Pandaman,
gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz herzlichen Dank für die überaus (und wirklich nicht ermüdende) Schilderung des Sachverhaltes. Nun habe ich es verstanden und du hast wirklich genau die passende Antwort auf meine Frage gegeben.
Wie du schon vermutet hast, sichere und lagere ich meine Dateien von der eingebauten 1,5 TB HDD. Somit werde ich also nie mehr als 350mb/s bekommen. Zum sichern nehme ich auch immer den handelsüblichen USB (Typ A?) - Anschluss und nicht den schnelleren USB 3.1, den das Notebook ja auch verbaut hat. Würde ich eigentlich mehr Geschwindigkeit erreichen, wenn ich meine Daten auf die alten WD-HDDs mittels Adapter über den USB 3.1 - Port verbinden?
Besten Dank noch einmal für die super Antwort.
op 04.11.2021 12:17
op 04.11.2021 12:17
...bezüglich Speedtest der externen WD-HHD habe ich hier noch einen Link: https://techwatch.de/externe-festplatte/western-digital/wd-elements-portable/
Da scheint es so zu sein, dass diese gar nicht mehr kann als 80 - 120 mb/s. Habe ich das richtig verstanden?
Dann würden die Daten bei einer externen SSD ja maximal ca. 3x so schnell verschoben!
op 04.11.2021 12:24
op 04.11.2021 12:24
Ich glaube ich bringe hier auch einiges durcheinander, merke ich gerade - insbesondere die USB-Ports. Ich habe immer typ-c für USB 3.2 gehalten, stimmt aber gar nicht. Welcher ist denn besser zu benutzen? 3.2 ist doch der blaue, oder?
op 04.11.2021 12:48
op 04.11.2021 12:48
Ich seh grade, dass ich mich verrechnet habe. USB 3.2 Gen 1 kann nur 625 MB/s. Aber für die reine Rechnung macht das keinen großen Unterschied. 😛
Leider wird im Test nicht angegeben, was übertragen wird. Wie bereits erwähnt, gibt es wirklich merkbare Unterschiede zwischen der Übertragung vieler einzelner Dateien oder einer zusammenhängenden Datei.
Zum Thema USB und Handelsüblich:
Bei deinem Laptop ist der USB auf der rechten Seite (sollte Schwarz sein) USB 2.0.
Die auf der linken Seite sind:
2x (Blau) USB 3.2 Gen1 Typ A (der normale, übliche Stecker)
1x (Blau) USB 3.2 Gen1 Typ C (der kleine Stecker, von neueren Smartphones bekannt, der in beiden Richtungen passt. :P)
Also alle blauen USB Anschlüsse an Deinem Laptop sind USB 3.2 Gen1.
Die ursprüngliche HDD (WD) kann nur USB 3.0, als wird dessen maximale Geschwindigkeit benutzt. (300 MB/s).
Die neue Festplatte (SanDisk) kann zwar USB 3.2 Gen2, aber der Laptop nicht. Also wird hier die maximale Geschwindigkeit vom Laptop benutzt. (625 MB/s)
Das wird auch ein Adapter nicht verbessern.
Egal welchen der USB Anschlüsse Du nutzt, Du hast immer maximal USB 3.2 Gen1 (625 MB/s) nutzen. Und das ist gut, denn USB 3.2 ist FAST so schnell, wie SATA!. Der Typ-C Anschluss hat noch den zusätzlichen Vorteil, dass darüber ein zusätzlicher Bildschirm betrieben werden kann, schneller als die anderen 2 USB Anschlüsse ist dieser jedoch nicht.
Wenn du bei der Sicherung der Daten wirklich ein bisschen schneller sein möchtest, würde sich folgende Konstellation anbieten:
Laptop HDD ausbauen, ersetzen mit einer SSD. SATA Anschluss maximale Übertragung: 750 MB/s. Die ursprüngliche HDD gut verwahren.
Und wenn du dann von dieser SATA SSD auf eine USB 3.2 Gen1 SSD sicherst, wirst du doch einen deutlichen unterschied merken.
1. Weil SSD grundsätzlich beim Bereitstellen der Daten schneller sind.
2. Weil du von den möglichen 625 MB/s (USB 3.2) mehr nutzen kannst, da die Quelle (interne SATA-SSD 450-600 MB/s, je nach Modell) deutlich schneller lesen kann, als die vorherige interne HDD (250-350 MB/s).
Liebe Grüße
Pandaman
op 04.11.2021 13:50
op 04.11.2021 13:50
Vielen Dank nochmals für die ausführliche Information. Auch die 625mb/s scheinen mir irrelevant, da ich glaube, der entscheidende Satz ist folgender von Dir:
"Die HDD gegen eine SSD für die Geschwindigkeit auszutauschen, kann tatsächlich etwas Geschwindigkeit einbringen. Das kommt allerdings eher daher, dass diese Festplatten anders arbeiten. Mehr als die 350 MB pro Sekunde, die die HDD (Quelle), wirst Du nie erreichen."
Aber im Vergleich zu den Tests von oben mit der WD und ca. 80mb/s wären 350mb/s schon eine deutliche Verbesserung, oder?