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@payer   [...] Denn das ist ein freies Land, [...]     Ich les' diesen Spruch vom "freien Land" jetzt in diesem Thread zum dritten oder vierten Mal, und ich hab' gar nicht mal besonders genau hingeguckt. Was soll der eigentlich bedeuten?   Worin äußert die sich denn eigentlich, diese dauernd bemühte Freiheit des Landes? Hat die irgendwas mit  den seit nunmehr 11 Wochen erfolglosen Reparaturversuchen dieses Threads zu tun?   Ist das im Prinzip dieselbe 'Freiheit', die wir uns Anno '94 genommen haben, um Leuten mit den X11R6-Quellen die Postfächer zu sprengen?   Oder ist das eher die ganz spezielle Freiheit dieses freien Landes, die sich darin äußert, jedes Quartal pünktlich die GEZ-Gebühren überweisen zu dürfen?-)   Kopfschüttelnd...   ... Mehr anzeigen

@payer schrieb: Ich kann ein Android-Tablet nicht ernsthaft mit Aspirin oder Diesel-Motoren und noch viel weniger mit Google Search vergleichen.   Mußt Du ja auch nicht, das tu' ich ja schon für Dich. Kein Mensch erwartet von Dir, daß Du in all diesen unter sehr geringer Gewinnmarge hergestellten, industriell gefertigten Massenprodukten ein Muster erkennst. Ich erkenn' da ein sehr deutliches Signal, aber es ist nicht das erste mal in meinem Leben, daß ich Muster an Stellen erkenne, an denen andere bloß Rauschen wahrnehmen:-)   @daddleschrieb:   Gemeint ist, dass wir das Update #3 einspielen sollten, da es  die Wlan-Problematik verbessern würde, gleichzeitig den Bug, dass beim Anstecken der In-Ear-Phones die Google-Suche startete, beheben. Aber gleichzeitig ein Lockvogel zum gleichzeitigen Flashen des neuen Bios, dass Vorbedingung zum Beta-Testen des Lollipop war und für KitKat keine Vorteile brachte. Denn tatsächlich hat sich die Wlan-Problematik mit dem KK-Update #3 nicht verbessert, sondern so verschärft [...]   Genau so sieht's aus:-)   Denn seit Verkaufsstart im November 2014 leidet das Tab unter KitKat an Wlan-Problemen, nach jedem OTA-Up bzw. mit mehr Nutzungszeit verstrichen sind immer mehr Tabs davon betroffen.   Wenn ich mich erinnere, mit welcher Häme Siemens 2004 überschüttet wurde, bloß weil ein S65 unter extremst raren Bedingungen mal ein wenig zu laut geklingelt hat. Da war es für alle Forentröten völlig normal, daß ein derart miserabler Anbieter wie Siemens (man stelle sich vor: es klingelt!!! Laut!!!) vom Markt verschwindet und durch so hochseriöse Anbieter wie HTC, Lenovo, Wiko und Huawei ersetzt werden mußte. Denn die stehen ja für Qualität.   Nee, wirklich, ich bin ein großer Freund von objektiv meßbaren Metriken - und frage mich seit November irritiert, ob Medion/Lenovo irgendwann mal im Stande sein wird, die Lieferqualität zu erreichen, für die man Siemens vor zehn Jahren vom Markt gebuht hat.           ... Mehr anzeigen

--- Ich lese aus Deinem Posting eine gewisse Unzufriedenheit heraus. ---   Das ist sehr feinsinnig beobachtet.   --- Ohne jetzt auf all die Punkte einzugehen, stellt sich mir die Frage, ob Du so etwas schon einmal besser erlebt hast? ---   Aber selbstverständlich erlebe ich das rund um die Uhr besser. Die Industrien, die Deutschland am Leben halten, wären längst vom Weltmarkt gefegt, wenn sie - mal eben im Nebengang - den Kunden ungefragt das zentrale Interface wegfräsen würden.   Und, falls Du auf das längst weitgehend nach Asien verlagerte Gebiet der Consumer-Elektronik anspielst: Mein Yamaha-Receiverläuft auch nach vier Updates nicht weniger stabil als am ersten Tag - und da ist auch ein kompletter Unix-Stack drin, genau wie im S10346. Mein Philips-Fernseher verliert auch nicht ab und an mal den Empfang oder die Senderliste. Und darin läuft weitaus mehr Code als im S10346. Selbst mein Windows-7-System (und ich bin wahrlich kein Microsoft-Freund) kann ich wochenlang ohne Sorgen laufen lassen.   Es geht also auch anders.   --- Ich bin durchaus der Meinung, dass man das generell anprangern kann. Aber es an einzelnen Herstellern/Marken festzumachen ist sinnlos. ---   Das sehe ich vollständig anders. Der Hersteller hat nicht dreimal im Jahr neue Features für alte Geräte nachzurüsten, um mit neuem Spielkram die Kundschaft zu beschäftigen, sondern er leistet Gewähr für den zugesicherten Funktionsumfang. Wenn er sich entschließt, das zentrale Kommunikationsinterface (WLAN) abzuschießen, um im Gegenzug die Kundschaft als Lollipop-Betatester für das neue ALDI-Weihnachtstablet gebrauchen zu können, dann läuft da ganz grundsätzlich was schief.   --- So, wie es fast überall ist. --- So ist es definitiv nicht überall. Unter anderem, weil sich ein Unternehmen in einem regulierten Markt wie der Medizintechnik, der Energiewirtschaft oder dem Transportwesen solch ein Versagen nur ein einziges Mal leisten könnte und anschließend durch Verkaufsverbote vom Marktzugang ganzer Kontinente abgeschnitten wäre. Was wir hier sehen ist das Versagen des Marktes im Allgemeinen und von Medion/Lenovo im Speziellen.   --- Das Projektmanagement, die Qualitätssicherung und die deutsche Ingenieurskunst könntest Du sicher auch bekommen, aber nicht für ein Tablet, welches 200 Euro kostet, sondern eher ab einem Preis von >5.000 Euro. Und weil das keiner bezahlen will, ist es eben wie es ist. ---   Das Totschlagsargument "wenn's nicht viel kostet, dann kann's auch nicht gut sein", halte ich für vorgeschoben. Die Gewinnmargen in der Hardwarebranche sind viel, viel geringer als in der Software-Entwicklung. Trotzdem scheint die Hardware des Tablets zu funktionieren, während Medion die Software nicht in den Griff bekommt.   Beispiele für andere Produkte mit geringer Gewinnspanne, die trotz z.T. sehr hoher Komplexität in Entwicklung, Produktion und Betrieb hohe Zuverlässigkeit zeigen: Amazon S3 Cloud Services Google Search Aspirin Magnetische Festplatten, hier insb. Toshiba und ehemals Hitachi/IBM Halbleiter allgemein, Produkte von Qualcomm und Samsung im Speziellen Die Diesel-Triebwerke von BMW, die Benziner von Audi Windenergieanlagen im Allgemeinen und die Systeme von Bonus AS/Siemens im Speziellen ...     ... Mehr anzeigen

--- @TheDoctor Danke für den Zwischenstand. Tatsächlich freue ich mich auf ein weitgehend fehlerfreies Kitkat-Recovery-Package. Ist auch nicht schlimm, wenn es erst in ein paar Wochen rauskommt - Hauptsache, es funktioniet top. ---   Also, es ist ja erfrischend, daß Sie den mittlerweile 43 Seiten langen Support-Thread dieser fehlgeschlagenen Updates zum Anlaß nehmen, Ihren Langmut zum Ausdruck zu bringen.   Darum möchte ich meinerseits das exakte Gegenteil dieser Einstellung bekunden.   Erinnern wir uns: Medion hat am 29.06.2015 diesen Thread gestartet und zwei Systemänderungen auf die Kundschaft losgelassen, von denen eine als Regelupdate eingespielt wurde. Diese Updates haben sich als fehlerhaft und unzuverlässig herausgestellt. Schlimmer noch: Funktionen, die zuvor einwandfrei funktionierten, stellten nunmehr wie durch Geisterhand ferngelenkt ihren Dienst ein. Medion hat also, mit anderen Worten, die Infrastruktur der eigenen Kundschaft beschädigt, und zwar als Folge sehr eklatanter Mängel im Qualitätsmanagement, insbesondere in der Entwicklung und der Qualitätskontrolle. Der Zeitpunkt, der dazu gewählt wurde, lag mitten in der Sommerpause, wo mit der Abwesenheit von Entwicklern und Testern zu rechnen war - und mutmaßlich auch die Projektleitung am Strand lag. Es liegt also ergänzend ein sehr schwerwiegender Fehler im Projektmanagement vor.   Seitdem sind volle 10 Wochen vergangen, in denen der Kundschaft keine Lösung angeboten wurde. Vielleicht werden wir irgendwann in der elften Woche nach dieser Sabotage eine Lösung erhalten, vielleicht aber auch nicht, da wage ich noch keine Wette.   So oder so liefert Medion hier ein Bild ab, das irgendwo zwischen "dramatischem Dilettantismus" und "fahrlässigem Versagen in Management, Entwicklung und Qualitätssicherung" liegt. Mit anderen Worten, hier treten wirklich sehr, sehr schwerwiegende Probleme in vielen Disziplinen zu Tage, die dem Kunden signallisieren, daß bei Medion offensichtlich eine ganze Batterie von Strukturproblemen zu lösen sind.   Sich jetzt mit Sprüchen der Hubraumklasse "Ist auch nicht schlimm, wenn es erst in ein paar Wochen rauskommt - Hauptsache, es funktioniet top" selbst in die Tasche zu lügen, daß solches Breitbandversagen durch Abwarten von allein verschwinden und sich nicht wiederholen wird, halte ich für vollkommen unangebracht. Dafür sehe ich keinerlei Evidenzen, ganz im Gegenteil befürchte ich, daß solche Sprüche derart chronischen Schlendrian bestärken - den Kunden scheint's ja nicht zu stören, daß der Autohändler ein paar Wochen nach Verkauf des Fahrzeugs per Fernsteuerung versehentlich die Reifen der Karre zerstochen hat.   Es ist meiner Ansicht nach nach 11 Wochen Wartezeit wirklich dringend erforderlich, daß Medion einmal eine Strukturanalyse des eigenen Entwicklungsprozesses startet, um zu erfassen, was da eigentlich alles schiefgelaufen ist in den vergangenen Monaten, und welche Maßnahmen man einleiten wird, um diese Probleme zukünftig in den Griff zu bekommen.   Ich für meinen Teil werde zukünftig nämlich auch dann Abstand von Medion-Produkten halten, wenn ich nach 11 Wochen Wartezeit tatsächlich noch "ein weitgehend fehlerfreies Kitkat-Recovery-Package" erhalten sollte, und zwar nicht, weil ich bezweifle, daß man solche Probleme lösen kann, sondern weil ich mittlerweile bezweifle, daß Medion solche Probleme lösen kann.   "Deutsche Ingenieurskunst" haben wir da jedenfalls nicht zu sehen bekommen in den vergangenen Monaten des Abwartens - eher "Chinesiche Trial-And-Error-Stümperei".   ... Mehr anzeigen