24.06.2018 14:26
24.06.2018 14:26
Guten Tag,
ich habe leider zu diesem Thema nichts in dem Forum finden können, deshalb hier meine Frage. Welche Grafikkarten sind mit dem Medion Akoya P56000 kompatibel?
Ich habe bis jetzt herausgefunden, dass für die meisten besseren Grafikkarten ein besseres Netzteil benötigt wird. Nun stellt sich mir trotzdem die Frage, ob es neben dem Netzteil noch andere Hürden gibt wie z.B. die Größe der Grafikkarte, Anschlüsse usw.
Außerdem würde mich interessieren, ob bei der Wahl eines neuen Netzteils etwas beachtet werden muss. Ich hoffe jemand kann mir bei der Frage helfen, bin leider in dem Bereich nicht sonderlich bewandert.
25.06.2018 11:03
25.06.2018 11:03
Hallo Darian
Also erstmal ist dieses Gehäuse sehr beengt, und eine starke Grafikkarte benötigt nicht nur ein stärkeres Netzteil, sondern heizt auch den Innenraum stärker auf, benötigt daher auch eine bessere Durchlüftung.
Habe gerade gesehen, auf Amazon.uk gibt es eine Sapphire RX 580 4GB zum Normalpreis, also nicht überteuert, um 217€, wird wohl auch geliefert nach Deutschland, und das lt. Geizhals Preisvergleich recht günstig. So viel haben diese Karten nämlich zuletzt vor dem Mining-Boom im letzten Jahr gekostet. Auf Amazon.de kostet die gleich 50% mehr!
https://geizhals.eu/sapphire-pulse-radeon-rx-580-4gd5-11265-09-20g-a1610157.html?hloc=at&hloc=de&hlo... Wenn die von Amazon preiswert nach Deutschland geliefert wird, könnte man wohl zuschlagen.
Netzteil benötigt man eines mit mind. etwa 430W.
Wegen der zusätzlichen Belüftung, und weil das Gehäuse so beengt ist, könnte man evtl. einen 92mm Lüfter am Gehäuse oben mit extra Lüftungsgitter auf der Belüftungsöffnung extern montieren, sodass er ins Gehäuse hineinbläst.
Man braucht nur ein kleines Löch für die Kabeldurchführung nach innen zu schaffen. Möglicherweise mit Seitenschneider Zange dazu am Lüftergitter im Gehäuse ein paar Stege heraus knipsen.
Und hinten an den Erweiterungssteckplätzen über der Grafikkarte die beiden Slotblenden heraus nehmen, sodass dort für bessere Durchlüftung zusätzlich Luft entweichen kann.
https://geizhals.de/arctic-f9-pwm-pst-afaco-090p0-gba01-a1157050.html?hloc=at&hloc=de
(müsste mit vorhandenem Gehäuselüfter kombinierbar sein, über dem zusätzlichen PST-Stecker)
https://geizhals.de/lueftergitter-schutzgitter-fuer-luefter-92x92mm-a15801.html?hloc=at&hloc=de
Der original verbaute Gehäuselüfter ist wohl ab Werk über PWM auf leise eingestellt, hier müsste man versuchen zB. über speedfan, die Drehzahl von dem und dem neuen Gehäuselüfter entsprechend höher, unter Vollast bis auf Maximaldrehzahl hoch zu stellen. Im Spielbetrieb auf jeden Fall zB. über https://www.msi.com/page/afterburner die Temperaturentwicklung der Grafikkarte und Gehäusetemperatur überwachen, und im Spiel einblenden lassen, damit man ggf. die Lüfterkurven anpassen kann. Grafikkarte GPU-Chip sollte nur max. 80°C heiß werden um der Lebensdauer nicht zu schaden.
MfG.
K.B.
25.06.2018 11:21
25.06.2018 11:21
Vielen Dank schon einmal für die ausführliche Antwort. Leider wäre so der Aufwand und die Kosten noch höher als erwartet. Besteht auch die Möglichkeit eine externe Grafikkarte zu verwenden und wie würde es dann mit der Kühlung aussehen?
25.06.2018 21:57
25.06.2018 21:57
Hallo Darian
Also externe Grafikkarten mit selber Leistung wie eine RX 580 wären sicher nicht billiger, und auch nicht wirklich realisierbar, weil die Verbindung zum Hauptspeicher am PC nicht mit der Geschwindigkeit von PCIe v3 x16 = 16 GB/s stattfinden kann. Es gäbe da höchstens über Thunderbolt 3 angebundene externe Grafikkarten, aber Thunderbolt 3 hat wohl nur 1/4 der Übertragungsleistung, und der og. PC hat keine solche Schnittstelle.
Wie könnte man sonst eine externe Grafikkarte realisieren?
MfG.
K.B.
25.06.2018 22:06
25.06.2018 22:06
26.06.2018 09:54
26.06.2018 09:54
Hallo Darian
Also erstmal muss das Netzteil einen PCIe 8-Pin Stromversorgungsstecker haben, denn diese Grafikkarte RX 580 benötigt einen solchen. Außerdem muss die Leistung des Netzteiles auf 12V für CPU und Grafikkarte und weitere Verbraucher locker ausreichen. Grafikkarte und CPU inkl. Spannungswandler können alleine schon mal 300W maximal ziehen. Deshalb legt man hier gerne mal etwas Reserve oben drauf, damit das Netzteil auch nach ein paar Jahren Alterung der Kondensatoren noch ausreichend ist.
ATX Netzteile sind je nach Bauform auch von den Anschlussmaßen und Abmessungen normiert.
Dieses Netzteil von Xilence hat ATX PS/2 Format, die Abmessungen sind BxHxT 150 x 86 x 140 mm, siehe Review, da hat wohl jemand nachgemessen. Und das könntest mit Maßband bei deinem verbauten Netzteil auch tun. https://www.technic3d.com/review/netzteile/1921-xilence-performance-a+-430-watt-netzteil-im-kurztest...
Die Gehäuseinnentemperatur (Lufttemperatur) sollte unter 40°C liegen, damit alle Komponenten ausreichend gekühlt werden können. Die Raumtemperatur kann im Sommer schon mal 30°C betragen, dh. die Luft darf sich im PC nur 10°C aufheizen, und muss entsprechend schnell ausgetauscht werden. Der PC heizt dank der stärkeren Grafikkarte wahrscheinlich mit der doppelten Leistung (max. etwa 350W inkl. aller Verbraucher) als zuvor die Luft im Gehäuse auf. Rechnerisch (spezifische Wärmekapazität Luft, 10°C Temperaturdifferenz) müsste also ein Luftdurchsatz von 100 m³/h ausreichen, wenn der Luftaustausch vollständig und gleichmäßig erfolgt. Das sollte mit dem Netzteillüfter und dem hinteren Gehäuselüfter zusammen schaffbar sein, wenn die mit voller Drehzahl laufen. Der obere zusätzliche Gehäuselüfter wäre vor allem dafür angedacht, dass in dem Bereich der Grafikkarte kein Hitzestau entsteht, die Frischluft ins Gehäuse daher vermehrt von dort oben nachkommt.
Eine andere fixe Quelle für Zuluft ist der CPU-Lüfter selbst, der durch den Seitentunnel Frischluft von außen ansaugt, aber gleichzeitig auch von CPU-Kühler erwärmt ins Gehäuseinnere bläst. Wenn der Luftstrom m³/h dieser beiden einblasenden Lüfter größer ist, als die der ausblasenden (hinterer Gehäuselüfter, Netzteillüfter), dann herrscht im Gehäuse Überdruck, und die überschüssige Luft strömt selbstständig an div. Öffnungen, zB. entfernte Erweiterungs-Slotblenden über Grafikkarte, aus dem Gehäuse hinaus. Ansonsten herrscht im Gehäuse Unterdruck, und es strömt zusätzliche Frischluft an allen Öffnungen gleichmäßig und nicht gezielt (zB. von vorne unter Frontabdeckung) ins Gehäuse nach. Besser ist jedenfalls, wenn im Bereich der Grafikkarte mehr Frischluft nachströmt, um einen Hitzestau dort zu vermeiden.
Siehe mal das Review auf Computerbase zu dem Rechner, für größere Grafikkarten (2-Slot Bauhöhe und größere Grafikkartenlänge) ist ausreichend freier Bauraum vorhanden.
https://www.computerbase.de/2017-11/medion-akoya-p56000-aldi-pc-test/3/#bilder
Es ist natürlich so, dass es wohl sinnvoller wäre, gleich einen entsprechend konfigurierten leistungsfähigeren PC zu kaufen, als im nachhinein einen schwächeren PC so aufzurüsten. Und was macht man mit den alten Teilen? Es droht auch Garantieverlust, wenn zB. das neue Netzteil dann einen Defekt hat und die ganze Hardware grillt.
MfG.
K.B.
26.06.2018 12:21
26.06.2018 12:21
Hallo Kill_Bill,
nochmals danke für die weitere ausführliche Antwort. Wäre es trotzdem möglich, erst einmal Grafikkarte und Netzteil zu wechseln und die Temperatur zu überwachen und dann ggf. die Lüftung nachzurüsten oder macht das keinen Sinn, weil der PC definitiv überhitzen wird?
"Es ist natürlich so, dass es wohl sinnvoller wäre, gleich einen entsprechend konfigurierten leistungsfähigeren PC zu kaufen, als im nachhinein einen schwächeren PC so aufzurüsten. Und was macht man mit den alten Teilen? Es droht auch Garantieverlust, wenn zB. das neue Netzteil dann einen Defekt hat und die ganze Hardware grillt."
Das Problem ist, dass ich selbst keinen PC bauen kann. Ich habe den Medion für 450 € bekommen, wobei der Wert der Einzelteile schon deutlich höher liegt, gleichzeitig ist der PC gut ausgestattet und hat eine Windowslizenz. Ich habe nicht einen fertigen PC gesehen, der nur ansatzweise so viel Leistung für das Geld liefert, deshalb habe ich mich für den PC entschieden, obwohl ich wusste, dass das Nachrüsten nicht so einfach ist. Eigentlich reicht mir der PC in jeglicher Hinsicht, im Moment auch die Grafikkarte, aber ich würde mir gerne in Zukuft eine VR Brille zulegen und dafür ist die Grafikkarte leicht unter der Grenze. Mein Plan war, mir erst einmal ein besseres Netzteil zu kaufen, dann zu warten, bis die Grafikkartenpreise sinken (durch neue Generationen+weniger Mining mit Grafikkarten) und mir dann eine Brille zu kaufen. Und ich versuche das möglich günstig hinzubekommen, da ich als Student nur relativ wenig nebenbei verdiene.
Das mit dem Garantieproblem wäre ja auch bei einem Selbstbau gegeben und die alte Grafikkarte kann man auch noch verkaufen.
26.06.2018 14:26 - edited 26.06.2018 16:39
26.06.2018 14:26 - edited 26.06.2018 16:39
Hallo Darian
Also versuchen könntest das sicher, musst dabei dann aber extra-vorsichtig sein. Und auch den hinteren Gehäuselüfter beobachten, ob der dann auch bei steigender Gehäusetemperatur ab 40°C mit 100% Drehzahl (PWM) dreht. Evtl. könntest die vorderen Belüftungsöffnungen hinter der Kunststofffront mit Klebeband (Verpackungsklebeband) verschließen, sodass Frischluft gezielt an der Gehäuseöffnung über der Grafikkarte nachströmen muss, um einen Hitzestau dort zu vermeiden.
MfG.
K.B.
26.06.2018 14:51
26.06.2018 16:38
26.06.2018 16:38
Hallo Darian
Lies auch mal den Artikal durch auf Computerbase Vergleichstest vom Medion X67015 vs. P56000.
https://www.computerbase.de/2017-12/medion-erazer-x67015-aldi-gaming-pc-test/2/
Ist recht informativ, dessen Grafikkarte überhitzt im Test und throttled, und das schon obwohl die GTX 1070 eine 35W geringere TDP hat als eine RX 580. Das zeigt die Grenzen von dem beengten Gehäuse auf mit der normalen Werks-Lüfterausstattung. Eine bessere Durchlüftung bei der Grafikkarte würde dem X67015 auch gut tun.
MfG.
K.B.