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Interaktives Fernsehen

Interaktives Fernsehen

 


Definition

Interaktives Fernsehen (engl. Interactive Television, abgekürzt iTV) ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl von medienübergreifenden Formaten. Dabei steht jeweils eine Fernsehsendung im Mittelpunkt, welche jedoch um interaktive Elemente ergänzt wird. Diese ermöglichen es dem Zuschauer, das Fernseherlebnis individuell zu gestalten und in die Handlung einzugreifen.

 

Im engeren Sinne versteht man unter interaktivem Fernsehen die Bereitstellung und Benutzung von Anwendungen (iTV-Applikationen), die von einem Rechner im Empfangsgerät ausgeführt werden.

 

Formen des interaktiven Fernsehens

 

Beim interaktiven Fernsehen kann man drei Stufen der Interaktivität unterscheiden.

 

Erste Stufe: lokale Interaktion

 

Auf dieser Stufe interagiert der Zuschauer vor dem Fernsehgerät oder in Form von iTV-Applikationen mit dem Rechner im Empfangsgerät.

 

Inhalte auf Abruf: Der Zuschauer verwendet das Fernsehgerät nicht nur zur Darstellung des Rundfunkprogramms, sondern auch zur Wiedergabe individuell angeforderter Inhalte. Dies betrifft insbesondere Videofilme oder Texte und Bilder, die dem Fernsehbild überlagert werden.

 

Erweiterte Programmwahl: Das interaktive Fernsehen ermöglicht eine individuelle und innovative Auswahl des Fernsehprogramms.

  • Mosaik: Mehrere Fernsehprogramme werden in verkleinerter Form gleichzeitig zur Programmwahl dargestellt.
  • Multifeed: Zu einer Fernsehsendung stehen mehrere Bild- oder Tonspuren zur Auswahl.
  • Elektronischer Programmführer (EPG): Es werden umfangreiche Informationen zum laufenden und zukünftigen Programm angeboten. Viele EPGs bieten darüber hinaus Suchfunktionen und Aufnahmefunktionen an.
  • Zeitversetztes Fernsehen (Timeshift): Der Zuschauer kann das laufende Programm pausieren und später wiederaufnehmen. In der Pause können zum Beispiel individuelle iTV-Inhalte abgerufen werden.
  • Nichtlineare Geschichten: Zu bestimmten Zeitpunkten während der Sendung kann der Zuschauer entscheiden, wie die Handlung fortgesetzt werden soll.
  • Personalisieren und Automatisierung: Basierend auf einem individuellen Profil des Zuschauers werden automatisch passende Programme ermittelt und angeboten.

Synchronisation mit dem Fernsehbild: Parallel zu einer Fernsehsendung können Applikationen verwendet werden, die mit den Geschehnissen der Sendung synchronisiert sind. Beispiele sind das Raten bei Quizsendungen oder mit Sportsendungen synchronisierte Jump&Run-Spiele.

Aktivität vor dem Fernsehgerät: Fernsehsendungen können dazu motivieren, das besprochene Thema während oder nach der Sendung selbst auszuprobieren. Beispiele sind Sendungen zu den Themen Kochen, Basteln oder Spielen.

 

Zweite Stufe: Interaktion über einen Rückkanal

 

Auf dieser Stufe wird das einseitig ausgerichtete Kommunikationsmodell des Rundfunks um den Übertragungsweg vom Zuschauer hin zum Sender erweitert. Häufig verwendete Rückkanäle sind Telefon, SMS, Webseiten und in das Empfangsgerät integrierte Rückkanäle.

Abstimmung (Voting): Bei einem Voting kommunizieren viele Zuschauer gleichzeitig in der gleichen Form über den Rückkanal. Die Mehrheit entscheidet über den Fortgang der Sendung. Zum Beispiel kann abgestimmt werden, welche Kandidaten in die nächste Runde eines Wettbewerbs kommen. Eine andere Möglichkeit ist die Abstimmung über den weiteren Handlungsverlauf in einer fiktiven Sendung.

 

Call-in: Beim Call-in wird ein ausgewählter Fernsehzuschauer Bestandteil des Programms. Meistens wird das Telefon verwendet. Der Zuschauer kann zum Beispiel dem Moderator Fragen stellen oder Kandidat einer Quizsendung werden.

 

Ausgewählte Zuschauerreaktionen: Der Sender erhält über den Rückkanal eine Vielzahl von individuellen Reaktionen der Zuschauer. Er entscheidet, welche Reaktionen Bestandteil des Programms werden. Möglich ist zum Beispiel das Einblenden von ausgewählten SMS in der Bauchbinde oder die Antwort des Kommentators auf ausgewählte Anfragen.

 

Elektronischer Einkauf: Während oder nach der Sendung bestellt der Zuschauer über den Rückkanal Waren, die in inhaltlichem Zusammenhang mit der Fernsehsendung stehen. Die üblichen Verfahren sind Merchandising und Produktplatzierung. Varianten zum Einkauf sind zum Beispiel elektronische Auktionen und Gewinnspiele.

 

Dritte Stufe: aktive Teilnahme des Zuschauers 

 

Bei dieser weitgehenden Form der Interaktion wird der Zuschauer selbst Bestandteil des Formats.

Integration von Beiträgen des Zuschauers: Der Zuschauer kann seine künstlerischen Werke oder seine Besitztümer einsenden, die im Rahmen der Fernsehsendung präsentiert und bewertet werden.

 

Integration des Zuschauers: Durch Publikumsbeteiligung und Zuschauerkandidaten werden die Zuschauer in die Fernsehsendung integriert. Eine weitere Methode der Zuschauerintegration sind vorgelagerte Ausscheidungswettkämpfe für Castingshows.

Interaktion zwischen den Zuschauern: Im weitesten Sinne kann man auch die Kommunikation zwischen den Anhängern einer Fernsehsendung als Bestandteil des iTV-Formats verstehen. Beispiele sind Chatrooms und Conventions in Bezug zur Sendung.

 

Interaktion zwischen den Zuschauern: Im weitesten Sinne kann man auch die Kommunikation zwischen den Anhängern einer Fernsehsendung als Bestandteil des iTV-Formats verstehen. Beispiele sind Chatrooms und Conventions in Bezug zur Sendung.


Referenzen

  1. Wikipedia: Interaktives Fernsehen

 

Versionsverlauf
Letzte Aktualisierung:
‎17.04.2019 13:46
Aktualisiert von:
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